Ausgestellt sind im Museum Exponate aus der Zeit um 1700 bis in die jüngste Vergangenheit. Die ältesten Exponate sind ein Zahnschlüssel, wie er um 1730 gebräuchlich war und ein hölzerner »Baderstuhl« mit Nackenstütze, auf dem Leute rasiert wurden und auf dem Zähne gezogen wurden auf Jahrmärkten, ein Vorläufer der später immer aufwändigeren Behandlungseinheiten. Aufgebaut in Nischen präsentiert die Sammlung komplette Ensembles von Behandlungseinheiten mit entsprechender Technik und Instrumentarium aus der jeweiligen Zeit. Die Arbeitsleuchten sind mit Bewegungsmeldern gekoppelt, sodass realistische Lichtverhältnisse für Zahnarzt und Patient gezeigt werden können, der jeweiligen Zeit entsprechend. Die neuesten Stücke sind Zahnimplantate und Materialien zum Kieferknochenaufbau aus dem 21ten Jahrhundert.

Im abschließenden Kurzfilm „Indische Heilbehandlung – nur für starke Nerven“ wird dargestellt, wie einer Frau in Indien auf der Straße ein Zahn gezogen wird und wie sie dabei vor Schmerzen schreit und in Ohnmacht fällt. Spätestens da waren sich alle Auszubildenden einig, dass der Fortschritt, der bei uns in der Zahnmedizin stattgefunden hat, sehr gut ist: „Wir sind froh, dass wir diesen Beruf in der heutigen Zeit erlernen, denn früher waren die Arbeitsbedingungen nicht sehr gut und es wurde auch nicht auf Hygiene oder Strahlenschutz geachtet.“ „Das Zahnmuseum hat uns sehr inspiriert und wir fanden es auch sehr interessant, wie die Praxen früher aufgebaut waren und wie die Instrumente ausgesehen haben.“
Birgit Stockmeier