Industriekaufleute sind in Industrieunternehmen verschiedenster Branchen tätig. Sie übernehmen Aufgaben in den kaufmännischen Kernfunktionen wie z. B. Marketing und Vertrieb, Logistik, Leistungsabrechnung oder Personal. Als Allrounder sind ihre Tätigkeiten dabei sehr vielfältig und umfassen beispielsweise die Erfassung von Kundenaufträgen, die Kalkulation von Angeboten und Preisen, das Führen von Vertragsverhandlungen und Kundengesprächen, die Organisation von Arbeitsabläufen und Beschaffungsprozessen oder die Planung von Werbemaßnahmen. Industriekaufleute arbeiten in hohem Maß team-, projekt- und prozessorientiert. Dies spiegelt sich auch in der Organisation des Berufsschulunterrichts wieder, wo gruppenorientierte Arbeitsphasen, Projektunterricht und das Denken in Gesamtprozessen zum Alltag gehören.
An unserer Schule erlernen angehende Industriekaufleute in mehreren Modulen den Umgang mit einer modernen ERP-Software am Beispiel SAP. Durch eine Kooperation mit der Staatlichen Berufsschule 1 in Passau erhalten Industriekaufleute im 2. Ausbildungsjahr künftig die Möglichkeit sich im Bereich Fertigungsplanung und -steuerung mit den Prozessen einer zunehmend automatisierten Fertigung (Industrie 4.0) vertraut zu machen und wichtiges Prozesswissen an der Schnittstelle zwischen kaufmännischem und technischen Bereich zu erwerben.
Aufgrund von globalisierten Lieferketten und Vertriebswegen erweitert sich das Aufgabengebiet von Industriekaufleuten zudem immer mehr um für den Import und Export von Waren und Dienstleistungen notwendige internationale Kompetenzen. Lesen Sie hierzu auch unsere Seite zur Ausbildungsrichtung „Industriekaufleute mit Schwerpunkt Englisch“.
Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert grundsätzlich 3 Jahre. Eine Verkürzung auf 2,5 Jahre ist bei entsprechender Vorbildung und Leistungsfähigkeit der Auszubildenden im Einvernehmen mit dem Ausbildungsbetrieb möglich. Von einer Verkürzung auf 2 Jahre ist aus schulischer Sicht und im Hinblick auf die Abschlussprüfung abzuraten.
Die Schüler werden in wöchentlichen Blöcken unterrichtet. Dabei ist zirka jede dritte Schulwoche eine Blockwoche. Die einzelnen Schulwochen können Sie dem jeweiligen Blockplanentnehmen.
Die Städte Freyung, Waldkirchen, die Märkte Röhrnbach, Perlesreut und die Gemeinden Fürsteneck, Grainet, Haidmühle, Hinterschmiding, Hohenau, Jandelsbrunn, Mauth, Neureichenau, Philippsreut und Ringelai aus dem Landkreis Freyung-Grafenau
Für die Sprengelzuordnung ist der Standort des Betriebes entscheidend!
Im Laufe der Ausbildung absolvieren die Schüler eine überregionale Zwischen- und eine Abschlussprüfung bei der IHK. Die Termine werden jeweils von der IHK vorgegeben.
Zwischenprüfung: Im 2. Halbjahr (bei verkürzter Ausbildungsdauer bereits im 1. Halbjahr) des 2. Ausbildungsjahres wird in der Regel die Zwischenprüfung abgelegt. Diese erfolgt ausschließlich schriftlich und dauert 90 Minuten. Inhaltlich umfasst sie Aufgaben aus den Bereichen Beschaffung und Bevorratung, Leistungserstellung sowie Kosten- und Leistungsrechnung. Im Zusammenhang mit diesen Bereichen werden auch Themen aus den Fächern "Allgemeine Wirtschaftslehre" und "Politik und Gesellschaft" geprüft (z.B. Ausbildungsbetrieb, Rechtsformen, Geschäftsprozesse, Märkte, usw.). Nähere Informationen zu den Prüfungsanforderungen erhalten Sie von der IHK-AKA. Die Auswertung und Mitteilung der Ergebnisse nimmt die IHK vor.
Abschlussprüfungen: Die Abschlussprüfung der IHK besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die schriftliche Prüfung erstreckt sich auf die drei Bereiche Betriebliche Geschäftsprozesse, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sowie Wirtschafts- und Sozialkunde (bezieht sich vor allem auf die Schulfächer "Allgemeine Wirtschaftslehre" und "Politik und Gesellschaft").
Bei der mündlichen Prüfung erstellen die Auszubildenden eine Fachaufgabe aus einem vorher festgelegten betrieblichen Einsatzgebiet, die sie vor dem Prüfungsausschuss der IHK präsentieren. Im Anschluss werden in einem Fachgespräch Fragen zur Präsentation gestellt. Das Präsentationsthema muss dabei vorher von der Prüfungskommission genehmigt und die schriftliche Ausarbeitung bei der IHK eingereicht werden.